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Thomas H. verliert seine Wohnung in Basel. Er befürchtet, obdachlos zu werden

Aktualisiert: 2. Juni

In Basel-Stadt gibt es zwar ein gewisses Kontingent an Notwohnungen. Die Nachfrage übersteigt jedoch das Angebot.


Die Wohnungskündigung ist für Thomas H. ein weiteres Kapitel in einer nicht enden wollenden Tragödie. Er befürchtet, auf der Strasse zu landen. Wie diese Geschichte zeigen wird, ist das nicht vollkommen abwegig, obwohl es jetzt wohl noch abzuwenwäre.
Die Wohnungskündigung ist für Thomas H. ein weiteres Kapitel in einer nicht enden wollenden Tragödie. Er befürchtet, auf der Strasse zu landen. Wie diese Geschichte zeigen wird, ist das nicht vollkommen abwegig, obwohl es jetzt wohl noch abzuwenwäre.

Angesichts seiner physischen Verfassung «wäre die Strasse für mich ein Todesurteil», sagt er bei einem Treffen Ende April in ei- nem unscheinbaren Café im unteren Kleinbasel. Thomas H. ist Mitte fünfzig. Seine Wangen sind eingefallen. Ende des letzten Winters wog er nur noch 40 Kilo.

Der Ursprung allen Übels sei, so erzählt er, die Heizung. Nach der Umstellung auf Fernwärme habe sie nicht mehr richtig funktio- niert. «Ich hatte in der Wohnung Temperaturen nahe am Gefrier- punkt», sagt H. Fürchterlich gefroren habe er. Seine Gelenkar- throse sei immer schlimmer geworden, ebenso sein Lungenscha- den, den er sich nach einer Coronaerkrankung zugezogen hatte – «manchmal kann ich mich kaum noch bewegen».

Der Lungenschaden ist hörbar. Wenn H. die Treppen zu seiner Wohnung hochsteigt, gibt er in regelmässigen Abständen ein pfei- fendes, zischendes Geräusch von sich. Er habe eine Lungenkapazi- tät von noch etwa 20 Prozent, sagt er, als er einige Wochen später an einem kleinen Tischchen in seiner Küche sitzt. Vor ihm liegt ein Stapel Papiere.


 
 
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